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Stadt, Land, ... Unterschiede?

Politische Einstellungen zwischen Großstadt und ländlichem Raum – Ergebnisse aus repräsentativen Umfragen

Das Wahlverhalten spiegelt deutliche Stadt-Land-Unterschiede wider: Die Union und die AfD punkten verstärkt auf dem Land, während die Grünen in städtischen Gebieten besser abschneiden. Wie lassen sich diese Effekte erklären? Unsere Studie zeigt anhand von repräsentativen Umfragedaten, dass Stadt-Land-Unterschiede in den Parteisympathien und leichte Differenzen in den politischen Einstellungen eine Erklärung für den unterschiedlichen Wahlerfolg der Parteien nach Stadt-Land bieten könnten.

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In Deutschland zeigen sich selten klare Einstellungsunterschiede nach soziodemografischen Merkmalen. Eine Ausnahme bildet das Wahlverhalten, wo Geschlechter-, Alters- und Bildungseffekte sichtbar sind. Auch im Wahlverhalten nach Stadt-Land zeigen sich Unterschiede: Die Unionsparteien und die AfD erzielen überdurchschnittliche Ergebnisse mit zunehmender Ländlichkeit, während vor allem für die Grünen ein entgegengesetzter Zusammenhang gilt. Diese Studie untersucht mithilfe von repräsentativen Umfragedaten, inwiefern sich Menschen in der Stadt und auf dem Land auch bei (politischen) Einstellungen, Wertpräferenzen und Bedrohungsängsten unterscheiden. Zwar finden sich keine Kontraste, dennoch zeigen sich immer wieder Stadt-Land-Unterschiede:

  •  Die CDU erhält auf dem Land die größten Sympathien. Sie wird aber auch in dichter besiedelten Regionen und Städten eher gemocht als abgelehnt. In der Großstadt halten sich Zuneigung und Ablehnung die Waage. 
  • Die Grünen polarisieren stärker: Sie werden auf dem Land mehrheitlich abgelehnt und in der Stadt mehrheitlich gemocht. 
  • Die AfD erfährt überall eine mehrheitliche Ablehnung. In der Großstadt allerdings stärker (82 Prozent) als auf dem Land (67 Prozent).
  • Bei politischen Einstellungen zur Bekämpfung des Klimawandels, zu Zuwanderung sowie zum Verhältnis von Sozialstaat und Steuern gibt es zwar keine Kontraste aber lineare Stadt-Land-Unterschiede. 
  • Stadt und ländliche Gebiete tendieren beide zu einer weiteren europäischen Integration, jedoch mit Nuancen. Stadtbewohner zeigen eine stärkere Unterstützung, während ländliche Gebiete eine etwas zurückhaltendere Haltung zeigen. 
  • In den ländlichen Regionen ist die Demokratiezufriedenheit geringer als in den Städten. Konflikte zwischen Stadt und Land werden auf dem Land stärker als in der Stadt wahrgenommen. 
  • Bei Werten oder Bedrohungsgefühlen gibt es kaum Stadt-Land-Unterschiede. Lediglich die Bedeutung von Sitten und Traditionen und die Sorge vor Zuwanderung nehmen mit steigender Ländlichkeit zu.
  • Klimaschutz-Einstellungen variieren zwischen Stadt und Land, jedoch nicht das Engagement für klimafreundliches Verhalten im Alltag. Unterschiede gibt es bei Ernährungspräferenzen und der Vermeidung von Autofahrten.

Diese und weitere detaillierte Befunde lesen in der gesamten Studie „Stadt, Land, ... Unterschiede?“ hier als PDF. 
 

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Kontakt

Dominik Hirndorf

Dominik Hirndorf

Wahl- und Sozialforschung

dominik.hirndorf@kas.de +49 30 26996-3858

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